Tag 6 – Die Inder in Franken

Neben der Projektarbeit, bei der die Unternehmenskultur in Deutschland von unseren indischen Austauschschülern analysiert wird, sollen unsere Gäste ja auch unsere Kultur kennen lernen und ein wenig über die Geschichte Deutschlands lernen.

Kurzausflüge in die Straubinger Kirchen, zum Weltkulturerbe der Regensburger Innenstatt oder eben auch nach Nürnberg sollen das ermöglichen. Mit dem Zug ging es daher am Donnerstag von Straubing in die fränkische Kaiserstadt.

Mittelalterlich begann die Führung durch die Innenstadt im Waffenhof neben dem Frauentor. An Hand der altertümlichen Bauten in Mitten der Wallanlagen konnte man sich gut in die damalige Zeit zurückversetzen und die mittelalterliche Stadtbefestigung bewundern.

Zu Fuß ging der Weg über das Denkmal für die Vertriebenen zur Straße der Menschenrechte. Dort wurde den Schülern die weniger rühmliche Geschichte Nürnbergs erläutert. Reichsparteitage und Nationalismus wurden besprochen und dem Denkmal für die unveräußerlichen Rechte eines jeden Menschen gegenübergestellt.

In der prächtigen Lorenzkirche konnte man die Arbeit von Nürnbergs berühmtesten Handwerkern bewundern. Der Engelsgruß von Veit Stoß und das Sakramentshaus von Adam Kraft weckte ebenso viel Begeisterung aus wie die bunten Kirchenfenster, mit ihren unzähligen Geschichten. Hier wurden von unseren Gästen aus Noida noch unzählige Fotos gemacht bevor es zum Hauptmarkt weiterging.

Passend zum Projektthema stand jetzt die Bedeutung er Metropolregion Nürnbergs als Handelsstandort im Vordergrund. Vom einfachen fränkischen Privatmann, der seinen Honig verkauft bis hin zu den Global Playern wie Siemens oder Staedtler ist hier alles anzutreffen. Bemerkenswert war, dass gerade der Stiftehersteller Staedtler den indischen Schülern ein Begriff war und seine Produkte in Indien sehr geschätzt wurden. Hier bewahrheitete sich wieder mal der in Franken bekannte Spruch “Nürnberger Tand geht durch alle Land”.

Gestärkt durch eine kurze Mittagspause ging es schließlich, vorbei am Schönen Brunnen, hinauf zur Kaiserburg. In einer kurzen Führung wurde nun wiederum auf die Bedeutung der Stadt in der Kaiserzeit hingewiesen. Doch neben den historischen Geschichten interessierte die Schüler doch viel mehr die Rüstungs- und Waffenausstellung, die in der Burg angesiedelt ist. Auch die Reichsinsignien (wenn auch nur als Kopie) wurden ausführlichst bewundert und in vielen Fotos festgehalten. Hoch hinauf und tief hinunter ging es zum Sinnwellturm bzw. zum tiefen Brunnen bevor der Abstieg zur Altstadt anstand. Dort konnten die Schüler sich noch in den Geschäften beim Shopping austoben, bevor es mit dem Zug zurück gen Niederbayerischer Heimat ging.

Der Tag war anstrengend, informativ und durch die vielen unterschiedlichen Stationen kurzweilig, da für jede Interessenslage etwas dabei war. Nürnberg ist halt – nicht nur für indische Austauschschüler – immer wieder einen Abstecher wert.

 

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