Wie in Deutschland, so werden auch in Indien die Eltern an einem Tag zu einem Potluck in die Schule geladen. In ungezwungener Atmosphäre können sie sich dort miteinander austauschen, bekommen Bilder aus dem Austausch-Projekt gezeigt und dürfen verschiedene Tanzeinlagen genießen.
Kurz vor Ankunft der Eltern haben sich alle indischen und deutschen Schüler noch kurz in die jeweilige Landestracht gehüllt. Pünktlich zum Beginn standen daher fesche Buben und Mädchen in Kurtas, Dirndl und Lederhose auf der Bühne und begrüßten ihre (Gast)eltern.
Beim kurzen offiziellen Teil, hielten die begleitenden Lehrkräfte kurze Reden und bedankten sich bei den Eltern. Mit einem knappen Video gezeigt ließ man anschließend den Aufenthalt der Inder in Straubing noch einmal Revue passieren. Das eigentliche Highlight waren jedoch die Tanzeinlagen der Turmair- und LVIS-Schüler. Zu der Titelmelodie von Pipi Langstrumpf tanzten unsere JTGler eine Chapelloise, während die Inder mehrere Bollywood-Choreographien zum Besten gaben.
Die große Überraschung war, dass eine Austauschschülerin zusammen mit ihrer Partnerin heimlich einen weiteren Bollywood-Tanz einstudiert hatten den sie den Gasteltern sogleich präsentierten. „Potluck Dinner mit Tanzeinlagen“ weiterlesen
Heute ging es für die Inder zuerst in die kjf-Werkstätte und danach mit Herrn Karsunke an die Donau.
Die Deutschen waren währenddessen regulär in ihrem Unterricht. Nach der Schule kam Reginas Austauschpartnerin Khwaish zu uns nach Hause und Aditi, Khwaish und ich bereiteten uns gemeinsam auf das Potluckdinner vor.
Der Abend war sehr schön, zuerst performten die Inder eine Tanzchoreografie, danach tanzten die indischen und deutschen Schüler zusammen. Auch die Eltern wurden nicht ausgelassen. Letztendlich konnten wir uns austoben und Inder + Deutsche + Geschwister tanzten freestyle.
Die Art wie die Inder tanzen und singen hat mich sehr fasziniert. Auch dass Aditi, meine Austauschpartnerin, das Tanzen so liebt merkt man ihr an. Das bewundere ich sehr an ihr, da ich merke, dass es ihre Passion ist. (Allein daran, dass sie die Choreografie ganz alleine auf die Beine gestellt hat) Ich habe das Gefühl, dass der Abend mich und meine Inderin näher zusammengebracht hat und dass wir uns jetzt noch besser als sowieso schon verstehen.
Dieser Abend wird für immer in Erinnerung bleiben!
Ungewohnte Klänge konnte man diesen Dienstag Abend in der Aula des Johannes-Turmair-Gymnasiums vernehmen. Wo sonst Schüler Hausaufgaben machen und auf den Bus warten tanzten bunt gekleidete Austauschschüler mit in Tracht gekleideten Jugendlichen um die Wette.
Hier nur einige der vielen Bilder – in den nächsten Tagen werden auch die Videos nachgereicht werden. Wiederkommen lohnt sich.
Nachdem die indischen Schüler der Lotus Valley International School nun schon einige Tage in Straubing sind war es an der Zeit, den traditionellen Bayerischen Abend abzuhalten. Eltern, Geschwister und alle am Austausch beteiligten Schüler hatten so die Möglichkeit sich einmal besser kennen zu lernen und wichtige Informationen über ihren Austauschschüler auszutauschen. Dabei wurden Fragen wie “isst euer Inder auch kein Frühstück” ebenso geklärt wie Pläne für das nächste Wochenende geschmiedet wurden. „Tag 4 – Bollywood und Leberkas“ weiterlesen
Gestern Abend – einem Montag – besuchte ich mit meiner Gastfamilie den Hanuman Tempel in Neu Delhi. Die Wahl des richtigen Wochentags ist wichtig. So gilt z. B. der Dienstag Lord Hanuman gewidmet und das gesamte Gelände ist an einem solchen Wochentag hoffnungslos überfüllt.
Die Geschichte des Tempels
Der Hanuman Tempel gehört mit zu den ältesten Tempeln der Region. Beim genauen Alter vermischen sich jedoch Wahrheit und Legenden. Eine Quellen behaupten sogar, dass er aus dem 4. Jhd. v. Chr. stammen könnte. stammt. Durch ständige Umbaumaßnahmen erhielt er seine heutige Form in der neben dem Jungen Hanuman auch anderen Göttern wie Rama, Sita und Lakshman, Krishna und Radha, Shiva und Parvati, Durga, Lakshmi Narayan und Ganesha sowie Santoshi Mata gehuldigt wird. Diese Verehrung von mehreren Gottheiten in einem einzigen Tempel ist im Hinduismus keine Seltenheit.
Der eigentliche Besuch
Beim barfüßigen Eintreten in den Tempel berührt ich zunächst ehrfürchtig die Stufen und schreite durch die silberbeschlagenen, mit Szenen aus dem Ramayana verzierten Türen in einen Vorraum.
Um seinen Besuch den Göttern anzukündigen schlage ich – so wie es meine Gastfamilie vormacht – eine der vielen Glocken an und betrete das Allerheiligste des Tempels in dem ein verhülltes Abbild von Lord Hanuman zu finden ist. Allerdings bedeckt ein Tuch das seitliche Abbild, so dass nur ein einzelnes Auge zu erkennen ist. Hier angekommen steht es nun jedem frei nach seiner Fassion zu beten. Dies kann vom schweigend Sitzen bis hin zum lauten Preisen von Lord Hanuman reichen. Ein Priester bietet mir heiliges Wasser an und nach einer kleinen Spende malt er mir mit seinem Daumen einen Punkt auf die Stirn (Tilaka) und erteilt mir seinen bzw. Lord Hanumans Segen. Das dargereichte Wasser fange ich in der holen Hand auf und Schlürfe es hinunter . So viel zu den „Trinke nie ungefiltertes Wasser“-Hinweisen aus den Reiseführern. Aber die Götter werden mich schon beschützen.
Jetzt gilt es die im gleichen Raum bzw. in den angrenzenden Räumen befindlichen Statuen der anderen Götter aufzusuchen und auch bei ihnen im kurzen Gebet zu verharren. Auf dem Weg entdecke ich immer wieder Bildnisse von Hanuman oder Darstellungen aus dem Ramayana.
Unzählig viele Götter
Da es im Hinduismus unzählige Versionen von bedeutsamen Ereignissen gibt, erhält man, je nach Begleiter, auch verschiedene Interpretationen der Bildnisse. Dies stellt für Hindus aber keinen Widerspruch dar, da sich Götter in vielfältiger Gestalt zeigen und für mehrere Gottheiten auch mehre Namen gebräuchlich sind, so dass es zwangsläufig zu Überschneidungen kommen muss.
Auch lerne ich den Unterschied zwischen der körperlosen Gestalt Shivas und seiner Verkörperung als Shankar kennen. Nach 4 Jahren Indienaustausch ist ein Tempelbesuch immer noch eine Offenbarung, da alles bisher gelernte immer wieder auf die Probe gestellt wird.
Glücklich verlassen meine indische Gastfamilie und ich den Tempel, ziehen uns die Schuhe an und lassen uns noch einige örtliche Spezialitäten von einem der zahlreichen Streetfoodständen schmecken bevor es zum Gurudwara Bangla Sahib weiter geht.
Heute besuchten unsere Austauschschüler das erste mal die Lotus Valley International School. Wie die meisten Privatschulen hat auch die LVIS ihre eigene Busflotte mit der die Kinder aus der Umgebung aufgesammelt werden.
Als erstes begrüßte die Vize Direktorin, Frau Indu Yadav die Austauschteilnehmer, danach hatten die deutschen Lehrkräfte Zeit, sich alleine mit den Turmair-Schülern zu unterhalten und herauszufinden und sich von den Abenteuern der letzten beiden Tage berichten zu lassen.
Die ersten Sportstunden
Anschließend stand Sport auf dem Stundenplan. Das Geschwindigkeits-Fang-Spiel Kho-Kho hat es uns dabei besonders angetan. Immer ein Fänger muss mehrere Mitspieler fangen, darf aber dabei nur um eine Linie herumlaufen, während die zu Fangenden diese Linie auch einfach überqueren dürfen.
Nun kann der Fänger sich jedoch ablösen lassen, in dem er einzelnen Spielern, die auf der Linie warten auf den Rücken klopft und mit ihm den Platz tauscht. Dieser Spieler wird ebenfalls Fänger und fängt mit dem Spiel so an, als ob der Fänger die Linie überquert hat. Was sich kompliziert anhört entpuppte sich als äußerst spaßiges und schnelles Lauf-Intervalltraining, das vollen Körpereinsatz und taktisches Geschick erforderte.
Naturlich durfte auch König Fußball nicht fehlen. Es spielte Deutschland gegen Indien und die Schüler gaben – leicht geschwächt vom Kho-Kho-Spiel – alles um ihre neuen Freunde zu besiegen.
“Normale Schulstunden”
Nach dem Sport verteilten sich die Schüler auf verschiedene Klassen und nahmen am normalen Unterricht teil. Dabei war die Anwesenheit der neuen Gäste natürlich oft interessanter als die Ausführungen des Lehrers. Die beiden deutschen Lehrkräfte wurden in der Zwischenzeit von Sechstklasslern interviewed, die in diesem Schuljahr mit dem Lernen der deutschen Sprache begonnen haben.
Erschöpft aber glücklich fanden sich schließlich alle Schüler in der Cafeteria ein, um das wohlverdiente Mittagessen einzunehmen. Doch auch das wollte erst verdient werden, denn heute stand das Eltern Potluck-Dinner auf dem Plan zu dem es natürlich einen weitern Artikel gibt.
Am vierten Tag unseres Deutsch-Indischen Austauschprojektes wurden die indischen Schüler von der Volleyballspielerin Rachel Olynik (NawaRo) besucht. Sie erklärte den Jugendlichen, wie spannend es sein kann, als Profisportler zu leben und zu trainieren. Dabei verschwieg sie jedoch auch nicht die Entbehrungen und Probleme dieser Berufswahl. Selten wurde so spannend über einen Beruf berichtet.