„Wer von uns fährt eigentlich nach Regensburg mit?“ fragt der besorgte Kollege im Lehrerzimmer. Als ob ich das fünf Tage vor Austauschbeginn schon wüsste! Natürlich könnten die Planungen so kurz vor der Ankunft unserer indischen Gäste abgeschlossen sein, doch wer so denkt, der hat noch keinen Schüleraustausch organisiert.
Angefangen hat es damit, dass der Dienstagstermin für den Begrüßungsabend wackelte, da drei deutsche Schüler an einem Fußballturnier teilnehmen müssen. Natürlich könnte man dieses Potluck-Dinner auch montags abhalten, doch da kollidiert es mit einem Schulaufgabentermin. Während ich noch nachgrüble, wie die Misere zu lösen ist, kommt die Nachricht rein, dass der Steg des Ruderclubs ausgebessert werden muss und vielleicht auch unser Wassersport-Termin verschoben wird. Doch wohin? „Wenn man das Judotraining auf den Dienstag legt, könnte man am Mittwoch rudern. Doch dazu muss ich einen Bus umbuchen.“ Während ich in Gedanken ganze Veranstaltungen noch hin und her schiebe, erreicht mich die E-Mail, dass ein seit Langem angefragter Sportverein doch noch an unserem Sport-Projekt teilnehmen möchte und nun um eine Zeitangabe bittet. Das dazu nötige Telefonat verschiebe ich verzweifelt auf morgen.
Um mich zu beruhigen rufe ich schnell einige Vertragspartner an, um mir die vor Wochen reservierten Termine noch einmal bestätigen zu lassen. Ich hätte es wissen müssen: Das Restaurant für den Abschlussabend wird renoviert; ein Ersatz ist noch nicht in Sicht. Jetzt ist es auch schon egal. Rudern am Mittwoch, den Sportverein am Dienstag-Vormittag und die Eistockschützen können flexibel auf einen anderen Wochentag ausweichen.
Und der oben bereits genannte Kollege für die Regensburgfahrt? Auf den kann ich mich wenigstens verlassen. Aber der Rest wird noch mal spannend! Ich habe ja noch Zeit. Es sind ja noch fünf lange Tage. Was kann da schon schief gehen?