Colorful India oder eher Fifty shades of grey?

Der Blick durch die Windschutzscheibe reicht nur einige Meter weit. Noida ist in einen Dunstschleier gekleidet.

Horses in Smog
Mitten am Tag ist die Sicht stark eingeschränkt

In Delhi bleiben die Schulen heute geschlossen, Zeitungen warnen die Bevölkerung vor Gesundheitsschäden durch besonders gravierende Luftverschmutzung. Ich erwarte, heute auf der Straße weniger Autos zu sehen, doch es scheint alles seinen normalen  Gang zu gehen. Man hat sich daran gewöhnt. Es ist, als wollte Mutter Erde uns just am heutigen Tag ein Zeichen geben: “Stoppt diesen Wahnsinn! Seht ihr nicht, welche Verbrechen ihr an der Natur begeht?” Umso bedeutungsvoller werden diese Ereignisse, da sie mit dem letzten Tag der UN-Simulation an der Lotus Valley International School (MUNModel United Nations) zusammentreffen – eine Veranstaltung,in deren Mittelpunkt vor allem der Klimaschutz steht.

Ich, die ich den blauen Himmel über mir und die frische Luft in meinen Lungen gewöhnt bin, kann und will mich jedoch nicht an beißenden Smog, an giftige Gewässer, an die fortschreitende Zerstörung der Umwelt gewöhnen. Es bleibt mir daher nur die Hoffnung, dass schul- und länderübergreifende Veranstaltungen wie MUN unter den Jugendlichen ein Bewusstsein dafür schaffen, wie dringend es bereits geworden ist, JETZT unsere Gewohnheiten zu ändern, um nachhaltiger zu leben.

Wir würden unseren Kindern sicher nicht 50 Zigaretten am Tag zu rauchen geben, lassen wir also nicht zu, dass ein Kind in Delhi an jedem normalen Tag die gleiche Menge an Schadstoffen über die Luft zu sich nimmt! Lassen wir nicht zu, dass colorful India irgendwann nur noch grau ist.

Geschrieben von Christina Wiedemann

Tag 13 – Alles Glück dieser Erde …

Heute durfte ich nach 13 Tagen endlich wieder reiten. Im schuleigenen Stall angekommen war ich sehr froh zu wissen, wieder im Sattel sitzen zu dürfen. Gleich wurde das braune Pferd namens Zipsi gesattelt und aufgezäumt. Und los gings!
Es war ein schönes Gefühl mit ihm zu reiten. Zum Schluss gab es noch einen Apfel zur Belohnung und ein paar Streicheleinheiten und dann ging es wieder zurück in die Schule. Danke für diese Möglichkeit, denn welcher Reiter kann sagen, dass er schon einmal in Indien geritten ist?! Trotzdem vermisse ich mein eigenes Pferd von Zuhause.

Geschrieben von Johanna Albrecht

Tag 13 – Vatertagsausflug zum Großen Arber

Nach einem kräftigen Frühstück früh am Morgen, ging der Ausflug um neun Uhr los. Der Plan für heute war es, den indischen Gästen den größten Berg im Bayerischen Wald zu zeigen: den Großen Arber. (1435 m ü. NN)

Treffpunkt war Sankt Engelmar, wo sich, wie vereinbart, meine Familie und die meines Freundes Jonas trafen.

Nach der kurvenreichen Strecke, die Akshat wie eine Achterbahnfahrt vorkommen musste, ihm wurde nämlich schlecht, kamen wir am Ziel an. Wir fuhren mit einer Gondel den Berg hinauf, bestiegen den Gipfel und erkundeten die felsige Region. Dazu gehörten die Radaranlage sowie die Arberkapelle. Dort schossen wir eine Menge Bilder und genossen die Aussicht.

Obwohl das Wetter anfänglich recht frisch war, kam gegen Mittag doch noch die Sonne raus und wir machten eine Brotzeit in der schönen Natur. In warmen Frühlingstemperaturen ging es mit der Seilbahn wieder runter in das Tal.

Als nächstes Ziel auf unserer Ausflugsroute stand das Glasdorf Weinfurtner in Arnbruck. Wir besichtigten den interessanten Park mit seinen Gärten und Kunstwerken. Der Höhepunkt war der Besuch in der Glashütte, wo wir aus der Nähe einem Glasmacher bei der Herstellung einer Glasskulptur bestaunen konnten.

Als Abschluss durfte Saatvik sogar selber kurz Hand anlegen. Im anliegenden Glasladen haben wir für uns und unsere indischen Freunde Gläser mit persönlichen Gravuren von einem Künstler anfertigen lassen.

Am Ende eines erlebnisreichen Tages ließen wir ihn bei Eis und Kaffee entspannt ausklingen. Ich hoffe, dass nicht nur unseren indischen Besuchern, sondern auch unseren Vätern ihr Feiertag viel Spaß gemacht hatte.

Geschrieben von Maximilian Mandat