Da sich jedoch die Vorgaben für ein Austauschgruppe ständig ändern und das einen Lehrer schier zur Verzweiflung treiben kann, hat der zuständige Konsul des Indischen Generalkonsulats in München die aktuellen Regelungen noch einmal zusammengefasst und am 1. Oktober 2018 an zahlreiche Schulen versandt.
Nach mehr als fünf Jahre Indienaustauscherfahrung müsste man meinen, dass die alljährlichen Aufgaben immer leichter von der Hand gingen. Doch manchmal wird man, trotz aller Routine, Jahr für Jahr von Neuem auf die Probe gestellt. So auch beim Visaantrag für unser Deutsch-Indisches-Austauschprojekt.
Wie jedes Jahr machte ich mich nach den Sommerferien nach München auf, um dort beim zuständigen Servicebüro die Anträge für das Indienvisum abzugeben. Anders als bei den Touristenvisa, die online beantragt und auch gleich ausgedruckt werden können, muss man beim Schüleraustausch einen mehrseitigen Antrag ausfüllen, bei dem die eigene Vergangenheit und die der Eltern penibel abgeprüft wird. Die Schüler waren jedoch gut vorbereitet und alle Anträge waren sorgsam ausgefüllt, unterschrieben und mit Bildern der richtigen Größe versehen. Daher war ich noch guten Mutes, als ich dem Sachbearbeiter freudestrahlend den Packen Reisepässe und Visaanträge überreichte. Ein kurzes Stutzen und anschließendes Augenrollen seinerseits ließ jedoch auf nichts Gutes hoffen.
„Tut mir Leid, alles falsch! Sie müssen noch einmal kommen!“ erklärte mir freudestrahlend der Mitarbeiter. „Sie haben ja alle ein Entry-Visum beantragt!“ Nun muss man erklären, dass es für einen Indienaufenthalt mehrere Visum-Arten gibt, deren Anträge sich ausschließlich im Ankreuzen eines anderen Kästchens unterscheiden. Vor drei Jahren mussten z. B. alle Schüler noch „Student-Visa“ auswählen; dies wurde jedoch ohne Angabe von Gründen auf „Entry-Visa“ geändert. Was sollte also falsch sein?
Mit dem deutschen Reisepass kann man in 158 Länder der Welt ohne Visum einreisen. Möchte man jedoch für einen Schüleraustausch nach Indien einreisen, so braucht jeder Schüler dieses Dokument, das ihm von den indischen Konsulaten in Deutschland ausgestellt wird.
Wer nun kurz mal bei einem Konsulat vorbeischaut um sich so ein Visum abzuholen, der wird dort eines Besseren belehrt. Man braucht bestimmte Formulare, Passbilder im richtigen Format und vor allem viel Zeit um den begehrten offiziellen Aufkleber im Reisepass zu erhalten.
Für alle Schüleraustausch-Leidensgenossen. Hier eine kleine Anleitung: Wie komme ich (z. B. als Bayerischer Lehrer) für meine Austausch-Schüler zum
Indien-Visum?
Das wichtigste ist ein gültiger Reisepass. Da die meisten Schüler nicht über einen solchen Verfügen, sollte man gleich mit der Anmeldung zum Austausch darauf drängen, dass der Pass schnellstmöglich beantragt und ausgestellt wird.