Frag die Eltern – Mehr Gedanken zum Austauschprojekt

Für einen erfolgreichen Austausch ist die Mitarbeit der Eltern unabdingbar. Dazu gehört nicht nur, dass sie meist für das Flugticket bezahlen und sich um die Verpflegung des Gastes kümmern. Die Eltern nehmen während des Austauschs einen Fremden in ihr Heim auf und laden ihn ein für zwei Wochen lang ein Familienmitglied zu werden.

Zwei Wochen lang haben sie ein zusätzliches Kind im Haus. Ist das die Mühe wert?

Wieder haben wir eine Mutter und einen Vater interviewed und sie gefragt, wie sie zum Austauschprojekt stehen:

The mother of Muskan talks about the exchange with Germany
Thoughts of a father - why should somebody take part in an exchange with Germany

Die Eltern bereiten sich auf ihre Gäste vor

Gestern Abend war das Klassenzimmer 201 des Johannes-Turmair-Gymnasiums gut gefüllt. Doch dort, wo sonst die Schüler über schwierige Matheaufgaben nachgrübeln, haben die Eltern unserer Indienfahrer Platz genommen um sich auf die Ankunft unserer indischen Gäste vorzubereiten.

Bisher haben sich ja nur die Schüler in den wöchentlichen Treffen mit dem Austauschprogramm beschäftigt und bestimmt wurde nicht jede Information an die Eltern weitergegeben. Ein Treffen mit dem begleitenden Lehrer Herr Pöschl war daher überfällig.

Was gilt es zu besprechen?

Nach einem Video über den Deutschlandaufenthalt der letztjährigen Indien-Gruppe wurde systematisch der geplante Programmablauf Tag für Tag durchgesprochen: Wie kommen wir am Samstag nach München zum Flughafen? Wo werden die Gäste am Mitwoch zu Mittag essen? Welche Sportart soll am Freitag durchgenommen werden und was machen dann die Deutschen Schüler?

Doch auch allgemeine Tipps zum Aufenthalt und Freizeitprogramm der indischen Gäste wurden von Herrn Pöschl gegeben. Wie soll ein Gästezimmer ausgestattet sein und auf welche Schwierigkeiten sollte man sich einstellen?

Nach und nach stellten die Eltern immer mehr Fragen  und Herr Pöschl versuchte so viele wie möglich zu beantworten. Nach ca. 2 Stunden fühlten sich schließlich alle bestens gerüstet, das Abenteuer “Indienaustausch” zu bestreiten.

Die deutschen Eltern sind jetzt bereit und freuen sich schon auf ihre Gäste.

 

 

 

Gibt es das perfekte Gästezimmer?

Wie schaut das perfekte Zimmer für einen Austauschschüler aus? Gestern konnte ich mich wieder mal an die Gestaltung eines solchen Gästezimmers wagen, denn nicht jedem steht ja gleich eine ganze Einliegerwohnung zur Verfügung, die er dem Gast überlassen kann.

Guestroom used by our Canadian guest
Guestroom used by our Canadian guest

Da seit gestern ein Kanadischer Lehrer bei uns im Haus lebt (auch meine Frau führt regelmäßig Austauschprojekte durch) haben wir kurzerhand unser winziges, mit allerlei Krimskrams vollgestopftes Bücherzimmer zum Gästezimmer umgebaut. Es ist nicht besonders groß, aber es sichert unserem Gast ein wenig Privatsphäre und mit ein paar Kleinigkeiten ausgestattet, kann es für zwei Wochen zur neuen Heimat werden:

 

  1. Bett – bei uns eine ausziehbare Schlafcouch, die auch als allgemeines Sitz- und Arbeitsmöbel dient und ausgezogen einen Großteil des Raums einnimmt.
  2. Schrank – Nicht der ganze Schrank, aber wir konnten immerhin den Mittelteil frei räumen. Niemand lebt gern zwei Wochen aus dem Koffer.
  3. W-LAN-Passwort – Schnell ein Gastnetzwerk eingerichtet und schon kann der Gast mit der Heimat kommunizieren und im Internet surfen. Wir sind ja nicht im Mittelalter.
  4. Mehrfachstecker, damit genügend Steckdosen für sämtliche Ladegeräte zur Verfügung stehen.
  5. Extra Decke und Kopfkissen. Die wenigsten Gäste fragen danach. Deshalb von vornherein schon mal auffällig im Raum positioniert.
  6. Etwas Wasser zum Trinken und ein wenig Schokolade um die erst Nacht zu versüßen.
  7. Eine Garnitur Handtücher – die bleiben zwar später im Bad, schaut aber hübsch aus, wenn sie bereitliegen.
  8. Spiegel und Föhn – verkürzt die Aufenthaltszeit im Bad 😉
  9. Uhr mit Weckfunktion.
  10. Abfalleimer.
  11. Schreibmaterial für kurze Notizen.
  12. Lesestoff.
  13. Wie auf dem Bild zu sehen ist, wird unser Gästezimmer auch mit einer auf dem Bett schlafenden Katze ausgestattet. Unser Austauschgast ist Katzenliebhaber und unser Kater hat das ansched sofort gemerkt und verlässt nur ungern seinen neuen Lieblingsschlafplatz.

Zusätzlich gab es eine kleine Einführung in die Bedienung der Heizung, der Rollläden und der Kippfenster. In den meisten Ländern verwenden sie völlig andere Fenstertypen und so wissen viele Gäste oft nicht, dass man das Fenster kippen und öffnen kann.

Hier fühlt sich unser Austausch-Lehrer hoffentlich ein wenig wohl. Oder hab ich was vergessen? Was sollte eurer Meinung auf keinem Fall in einem Gästezimmer fehlen?

 

Andere Länder, andere Sitten – Missverständnisse vermeiden

Schon oft war hier von den kleinen Missverständnissen die Rede, die bei einem Austausch auf beiden Seiten auftreten können. Doch wie bereitet man sich darauf vor und warum gibt es sie überhaupt?

Mathematisches Beispiel

Rechnet man 8 – 2, so ist das Ergebnis schnell ermittelt. Doch was ist, wenn plötzlich andere Regeln gelten. Aus plus ein geteilt wird und aus geteilt ein multipliziert mit? Versuchen sie doch mal die folgenden Aufgaben so schnell wie möglich zu rechnen. Verwenden Sie dazu die neuen Rechenregeln:

+ wird zu /, / zu *, * zu und wird zu +

8-2=
12+4=
4*3=
6/2=
12*2=
20+10=

Schwierig? Es klappt nach einiger Zeit ganz gut. Doch man muss ständig konzentriert bleiben und aufpassen, dass man nicht in alte Muster zurückfällt.

Neues Land neue Regeln

Kommt man in ein neues Land, so gelten ebenfalls neue Regeln. Doch anders als bei der obigen Aufgabe, muss man diese neuen Normen und Bestimmungen oft selber erst herausfinden und sie dann auch noch richtig anwenden.

Können Sie sich vorstellen, wie anstrengend es ist, stets überlegen zu müssen, wie man etwas gemäß den hiesigen Sitten und Gebräuchen ausdrückt?

Macht man nur einmal einen Fehler, so sind sie da, die kleinen Missverständnisse. 

Abhilfe schaffen

Doch was kann man dagegen tun. Zum einen Verständnis zeigen, wenn jemand gegen die Regeln verstößt. Zum anderen, sich in die Rolle des Gastes hineinversetzen und überlegen, was denn die eigentliche Absicht gewesen sein könnte.

Am Turmair-Gymnasium machen wir dazu während unseres interkulturellen Trainings Rollenspiele mit unterschiedlichen Szenarien. Die Schüler diskutieren kurze Anekdoten, in denen sich jemand anders verhält als erwartet. Zusammen mit dem Lehrer wird dann besprochen, was der eigentliche Grund für das Missverständnis sein könnte.

Warum bleibt der Gast ständig am Zimmer? Warum schmeckt ihm scheinbar das Essen nicht? Und zum Fußballtraining geht er auch nicht mit?

Lesen Sie sich auf dem Arbeitsblatt – Einmal anders rum gedacht einige unserer Szenarien durch. Sind sie realistisch? Gibt es ähnliche Erfahrungen bei Ihnen? Und wie haben Sie reagiert? Wir sind auf ihre Kommentare gespannt.

 

Typisch deutsch – eine Videoanalyse

Die deutschen Schüler bereiten sich weiterhin auf die Ankuft ihrer Indischen Gäste vor. Durch das wöchentliche interkulturelle Training wissen sie bereits, dass es aufgrund von kleinen kulturellen Unterschieden zu großen Missverständnissen und zu einem sogenannten Kulturschock kommen kann. Doch was sind diese Unterschiede? Was wird in Deutschland anders gehandhabt als in anderen Ländern?

Die Schüler durchstreiften das Internet um Verhaltensvorschläge und Reisetipps von Ausländern für Deutschland zu finden.

Die folgenden Videos haben es ihnen besonders angetan. Schreibt bitte in die Kommentare, wenn ihr noch weitere Videos kennt, die einen auf Deutschland vorbereiten könnten.


Hier noch zwei weitere Videos, welche sich mit den Besonderheitten deutschen Verhaltens beschäftigen.

Rewboss, a British, who lives in Germany for years tells us some things he would miss if he had to leave Germany: Ten things about Germany

SamWaltonMan is taking part in an one year exchange in Germany. In his videos about Germany he talks about the cultural differences that you should be aware of when coming to Germany: Life in Germany – Ep. 54: Cultural differences