Das Leben der Straßenhunde von Neu Delhi

geschrieben von Laura S.

Wir waren in einem großen Animal Shelter in Neu Delhi zu Besuch, um einen Einblick zu
bekommen, wie in Indien mit Straßentieren umgegangen wird.

Teilweise paralysierte Hunde
Teilweise paralysierte Hunde

Schon als wir ankamen lagen viele ehemalige Straßenhunde vor und hinter dem Tor zum Tierheim. Bereits beim Aussteigen aus dem Bus begrüßten uns mindestens zwei Hunde und wollten unbedingt gestreichelt werden. Im Tierheim waren es sogar noch weitaus mehr freilaufende Hunde, die auf uns zukamen.

Die Dame, die uns herumführte, erklärte uns das alle Hunde, die hier frei umherlaufen kastriert und geimpft sind. Dies macht sie deutlich ruhiger. Sie gab an, das all diese Hunde mit großer Wahrscheinlichkeit ausgesetzt worden sind von ihren Besitzern, weil sie entweder nicht mehr Welpen mehr waren oder Behinderungen hatten.

Freundliche Hunde
Die freundlichsten Hunde dürfen frei herumlaufen

Zuerst führte sie uns zum „Happy Place“, ein Gehege für junge Hunde, die oftmals aufgrund
einer Behinderung oder Krankheit sich selbst überlassen wurden. Sie ließ sie heraus und wies darauf hin, das sie noch sehr wild seien und oft hochspringen würden.
Der nächste Stop brachte die Zwinger für die kranken Hunde, die wegen ihrer Behandlung nicht frei herumlaufen durften oder auch um andere Hunde nicht anzustecken.
Leider ist es eine traurige Tatsache, das nur einer von zehn Straßenhunden tatsächlich überlebt.

Ebenfalls gab es einen sehr großen Zwinger für die aggressiven Hunde ohne Auslass, da sie eine Gefahr für die anderen Hunde oder Besucher darstellten.

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Schmetterlinge im Nirgendwo

Turmair-Schüler im indischen Biotop
Turmair-Schüler im indischen Biotop

Delhi ist eine Grüne Stadt. Bäume säumen jede Straße, Sträucher und Blumen verzieren die vielen Grünflächen, die zwischen den Wohnsiedlungen liegen. Auch gibt es eine große Anzahl an Parks. Und dennoch: Der ständige Staub der Stadt lässt die Pflanzen grau wirken; die Hitze, die im Sommer ca. 50 °C beträgt lässt zusätzlich nur die großen Sträucher und Bäume überleben.

Knapp außerhalb der Stadt gibt es jedoch ein privat betriebenes Biodiversitätsprojekt, das wir heute besuchen durften. Gesammeltes Regenwasser wird dort fein vernebelt über eine Vielzahl von Pflanzen versprüht, Tröpfchenbewässerung sorgt für weitere Feuchtigkeit. Schmetterlinge tummeln sich dort ebenso, wie zahlreiche Käfer und Raupen.

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Und zurück zur Erde

Komposthaufen und Kompostieranlagen findet man rund um Straubing zu Genüge. In der Metropolregion Delhi mit seinen geschätzten 35 Millionen Einwohnern sind solche Einrichtungen eher selten. Umso bemerkenswerter ist es, dass unsere Partnerschule gleich zwei kleine Kompostiereinrichtungen betreibt.

In Kisten werden die zerkleinerten Abfälle gesammelt

Voller Stolz wurde heute den Turmair-Schülern im Rahmen einer Schulführung beide Anlagen vorgeführt. Bei der ersten werden Abfälle gehäckselt, in Kisten gelagert und über 21 Tage feucht gehalten. Die zweite ist ein klassischer Komposthaufen, auf dem die Grünabfälle der Gärtner ein Jahr lang verrotten können.

Bei der Gartenarbeit

Die gewonnene Erde wird entweder bei den schuleigenen Pflanzungen verwendet, oder auf die angrenzenden Nachbargrundstücke verteilt. Ein kleines Projekt für einen nachhaltigen Umweltschutz, aber eine großartige etablierte Einrichtung. Auch am Turmair gibt es seit kurzem einen eigenen Komposthaufen. Die meisten Grüngut-Abfälle werden jedoch von der Stadtgärtnerei nachhaltig entsorgt.

Was vom Essen übrig blieb

In Indien wird gerne, gut und viel gegessen. Snack, Frühstück, Pause, Mittagessen, Nachmittatstee, kleines Abendessen, Abendessen, ….. Die genaue Anzahl der Mahlzeiten bleibt uns Turmair-Schülern und -Lehrern auch nach fast zehn Austauschjahren immer noch verborgen.

Eine nachdenkliche Schülerin
Vor dem praktischen Teil wird erst Theorie gebüffelt

Doch bei jeder Mahlzeit bleibt etwas übrig. In einem zum Projekt “Sustaining Futures” eingerichteten Workshop zum Thema “Food Waste” lernten unsere JTGler, wie man diesem Problem begegnen kann.

Neben einem Theorieteil über die Ursachen der Überproduktion oder der falschen Einkaufsgewohnheiten gab es auch einen praktischen Teil, in dem die Straubinger Schüler ihre Kochkünste unter Beweis stellen konnten.

Ein indischer Kochkurs mit übrig gebliebenem Gemüse

Die folgenden Bilder sprechen für sich. Auch aus Resten wie übrig gebliebener Reis, Gemüse oder überzähligen Rotis kann man Köstlichkeiten zaubern.

Eine nachhaltige Zukunft ist eine grüne Zukunft

Klimarekorde, Feinstaubbelastung, Hitzetote, Bodenerosion! Schlagzeilen, die auch in indischen Zeitungen stehen. In den letzten Jahren sind die Durchschnittstemperaturen in Delhi und Noida stetig gestiegen und auch die Feinstaubbelastung blieb trotz großer Bemühungen auf einem anhaltend hohen Niveau.

Noida begegnet diesen Problemen unter anderem mit einer Begrünungsoffensive. Auf vielen freien Flächen werden Bäume gepflanzt, und große Blumentöpfe mit Pflanzen säumen die vielen Straßen. Passend zu unserem Projekt „Sustaining Futures“ beteiligten wir uns sofort an diesem Projekt und pflanzten gemeinsam mit den Partnerschülern der Lotus Valley International School einige Bäume und Sträucher in einem der Schule benachbarten Grundstück. Unterstützt wurden wir dabei von den Gärtnern der Schule.

Es bleibt abzuwarten, wie nachhaltig sich diese Pflanzaktion in den nächsten Jahren entwickelt. Vielleicht entsteht hier ja ein kleiner, schattenspendender Bereich, der Tieren und Einheimischen und zukünftigen Turmair-Austauschschülern ein wenig Erholung bietet.

Nicht alles ist immer lecker

Indien ist voller Köstlichkeiten. Verschiedene Linsen- und Reisgerichte, Curries mit oder ohne Fleisch und natürlich unzählige Süßigkeiten. Doch nicht alles kommt bei unseren Austauschschülern immer gut an. Dies stellten wir beim Potluck-Dinner fest, als eine Diskussion um die folgende nordindische Speziaität entbrannte.

Dhokla – Ein Gericht aus Gujarat

Dhokla ist ein traditionelles Gericht aus Reis und Kichererbsen, die gemahlen leicht fermentiert und dann gedämpft werden. Durch die Fermentation entsteht ein säuerlicher Geschmack, durch das Dämpfen die luftige, schwammartige Textur des Teigkuchens.

In Würfel geschnitten kann Dhokla kalt oder warm, meist jedoch mit einem Dip gegessen werden.

Unsere Turmair-Schüler waren vom Geschmack nicht sehr angetan, zeigten jedoch den Mut, Dhokla wenigstens zu probieren.

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Namaste to all of you

Hastig laufen noch die Bediensteten der Schule durch die Gänge, als die vom Flug übermüdeten Turmair-Schüler in der Cafeteria der Lotus Valley International School eintrudel. Begleitet werden sie dabei von ihren indischen Partnern und den Gasteltern, die auch gleich auf den vorbereiteten Sitzen Platz nehmen.
Moderiert von zwei ehemaligen Austauschschülern nimmt dann die Begrüßungszeremonie ihren Lauf: Danksagungen an die Eltern, die Schüler und der Aufruf, doch bitte nach und nach aufzustehen und nach vorne zu kommen.

Dort wurden unsere Schüler mit einem Tika gesegnet. Man merkte den Gastschülern an, dass sie diesen Segen bisher eher empfangen als gegeben haben. Fast schüchtern nahmen sie mit dem Ringfinger etwas Farbe auf und drückten sie auf die Stirn ihres Partners. Danach wurde dies mit ein bis zwei Reiskörnern wiederholt. Eine umgehängte Blumengirlande sollte die Besonderheit des Moments noch unterstreichen. Man merkte beiden Schülern stets an, dass sie einerseits stolz waren, andererseits froh, dass die Zeremonie vorüber war.

Im nächsten Programmpunkt wurde von der Direktorin Dr. Ruchi Seth auf die Bedeutung des Austauschs in der heutigen Welt hingewiesen.

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