Wenn die KI schnurrt und dir die Pfote reicht

Unser Projektmotto „Progress of Progress – From Stone Axe to AI“ führte uns nach Nürnberg – eine Stadt, die nicht nur für ihre Geschichte, sondern auch für ihre technologische Pionierrolle weltbekannt ist. Hier fuhr Deutschlands erste Eisenbahn, hier wurde die Taschenuhr entwickelt und zum ersten Mal die Weltkarte als Globus verkauft.

Doch wie könnte technischer Fortschritt in Zukunft aussehen? Antworten darauf sucht und zeigt „Das Zukunftsmuseum“, eine Zweigstelle des Deutschen Museums München. Hier, mitten in der Altstadt, wurden unsere 15 indischen und 15 deutschen Austauschschüler von den Museumspädagogen empfangen – und direkt „an die Hand genommen“, ganz im Sinne des gleichnamigen Workshops.

Wo stehen wir heute mit unserer Technik? Welche ethischen Fragen ergeben sich daraus? Und vor allem: Wie wollen wir künftig mit Künstlichen Intelligenzen zusammenleben?

Eindrucksvoll wurde den Teilnehmern die Bedeutung dieser Fragen bewusst, als sich verschiedene computergesteuerte Roboterhunde vor ihnen aufbauten, Männchen machten – oder brav die Pfote gaben. Ein Raunen ging durch die Gruppe, als einer der Hunde zu Demonstrationszwecken leicht getreten wurde, um sein Gleichgewicht zu testen. Wie menschlich darf – oder soll – man mit einem Roboter umgehen?

Auch „Paro“, eine schnurrende Roboter-Babyrobbe, verzauberte mit ihren großen Augen. Doch „auch er ist nur ein fellüberzogener grauer Kasten“, wie uns eine Museumsmitarbeiterin mit Nachdruck erklärte – ein Satz, der in den Köpfen nachhallte.

Angestachelt, mehr über das Zusammenspiel von Mensch und Maschine zu erfahren, eroberten die Austauschschüler die verschiedenen Stockwerke der Ausstellung. Vorbei an mürrisch blinkenden Kaffeemaschinen, Quantencomputern und einfachen Algorithmen, die sich still unsere Identität aneignen.

Wie viel Kontrolle wollen – oder müssen – wir abgeben? Wie viel Menschlichkeit werden wir den Maschinen zugestehen? Mit diesen Fragen im Gepäck – und einem Kopf voller Eindrücke – stürmten die Jugendlichen nach zwei intensiven Stunden zurück in die Gegenwart. In eine Welt, die – zumindest noch – zum großen Teil analog ist.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert