Der Lotus Tempel in Delhi steht als Tempel der Bahai den Menschen jeglicher Religion offen, da die Bahai davon ausgehen, dass es nur einen Gott gibt und Jesus, Abraham, Mohamed nur Boten dieses Gottes sind.
Der Tempel ist eine architektonische Meisterleistung. In Form einer sich öffnenden Lotusblüte gebaut steht der Marmorbau stolz und leicht erhöht inmitten eines weitläufigen Parks.
Im Inneren sind keinerlei religiösen Symbole zu finden. Eine Reihe von Bänken und der ebenfalls von innen erkennbare Lotus-Blüten-Aufbau laden zur Meditation ein.
Dennoch, eine meditative oder spirituelle Stimmung mag bei mir nicht aufkommen. Zu kontrolliert werden die Besucherströme geleitet; die Gruppen schichtweise in die zentrale Halle des Tempels gelassen.
Woran es aber genau liegt, kann ich nicht sagen. Der Gedanke, in einem schlichten Raum zu meditieren, nachzudenken und zu beten klingt vernünftig. Aber auch die Gurudwarras, Kirchen, Synagogen und Hinduistischen Tempel sind für andere Religionen offen. In jeder einzelnen dieser Heiligen Stätten habe ich stärker meinen Geist schweifen lassen können als in diesem Tempel.
Architektonisch in Juwel. Der Park, leider nur zur Zierde des Tempels, lädt nicht zum Verweilen ein. Als Ziel für einen Ausflug geeignet, wenn man bereits in der Nähe ist. Doch als Meditationsraum hat er, obwohl ich ihn im Abstand von mehreren Jahren immer wieder aufgesucht habe, nicht funktioniert.