Ein Zeichen des respektvollen Umgangs

Schon vor Jahrhunderten gab es in Indien die unterschiedlichsten Religionen. Dass es deren Mitglieder geschafft haben, einigermaßen friedvoll miteinander zusammenzuleben, davon zeugt heute unter anderem die Architektur in Fatehpur Sikri.

Fathepur Sikri wurde 1571 vom Mogul-Herrscher Akbar errichtet, nachdem der dort lebende Sheikh Salem Chisthi die Geburt eines Erben richtig vorhergesagt hat. Die Untertanen seines Reiches gehörten den unterschiedlichen Religionen an. Auch seinen Frauen erlaubte er die freie Ausübung ihrer Religion und nahm als gläubiger Muslim sogar an Hindu-Ritualen teil, die sie im Palast durchführen durfte. Er lud Jesuiten in seinen Palast und versuchte seine Religion weiter zu entwickeln. Das friedvolle Zusammenleben spiegelt sich z. B. in einem zentralen Stützpfeiler der Audienzhalle wider.

Von unten nach oben entdeckt man torähnliche Strukturen und Kreuze, die an die römische Kirche erinnern, Symbole der Jain, verschlungene Verzierungen, in denen manche einen Buddhakopf erkennen oder weitere hinduistische und islamische Ornamente. Sie alle tragen zusammen den Thron Akbars. Ein schöneres Symbol für friedvolles Zusammenleben und ein treffenderes Motiv für unser Projekt über „Interfaith“, den gegenseitigen Respekt der Religionen lässt sich kaum finden.

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