Nicht jeder mag eine Umarmung

Neunzehn Schüler des Turmair-Gymnasiums haben sich angemeldet um am Austauschprojekt mit der Lotus Valley International School teilzunehmen. Sie alle trafen sich diese Woche das erste Mal um mehr über unser Projekt zu erfahren. Doch anstatt des üblichen „Bitte aufstehen! Guten Morgen!“ begrüßte sie der Projektleiter Wolfgang Pöschl mit kleinen Zettelchen, die in der Gruppe verteilt wurden. Auf den Zetteln waren verschiedene Begrüßungsrituale beschrieben und kurz darauf stolzierten die Schüler durch den Raum, schüttelten Hände, berühren den Fuß des Gegenübers oder pressten ihre Nasen aneinander. Einige dieser Rituale führten zur Belustigung, andere dagegen zu peinlichen Momenten und spontanem Erröten.

Herr Pöschl erklärt: „Was in manchen Ländern üblich ist, ist bei uns ungebräuchlich. Und genauso wie ein neuseeländischer Hongi uns überrascht und eventuell sogar erröten lässt, kann ein Händedruck oder eine Umarmung einen indischen Schüler verwirrt zurücklassen.“ Beim Austausch gilt es nun, diese kulturellen Unterschiede zu erkennen und darauf zu reagieren um Missverständnisse so weit wie möglich auszuschließen.

Wörter über Indien
Die deutschen Austauschschüler notieren ihre Assoziationen zu Indien an die Tafel.

Um weitere Problemfelder zu erkennen, schrieben die Teilnehmer Wörter an die Tafel, die sie mit Indien assoziieren und diskutierten anschließend darüber, was wohl die indischen Schüler an die Tafel schreiben, wenn sie sich auf Deutschland vorbereiten.

Doch auch ganz praktische Übungen prägte das erste Treffen. Zum einen wurden die ersten Worte auf Hindi geübt, zum anderen wurde verabredet, bis zum nächsten Treffen einen Steckbrief auszufüllen, um so schnell wie möglich die Partnerzuweisung mit den neuen indischen Freunden abschließen zu können.

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