Zwei Gesänge rahmten das Programm der offiziellen Willkommens-Versammlung an der LVIS ein. Zu Beginn, das Gaitri Mantra, das wir ähnlich wie ein Gebet auch zu Beginn eines jeden Schultages singen, zum anderen die Nationalhymne, die von den Schülern in Hab-Acht-Stellung vorgetragen wurde.
Dazwischen gab es neben typischen Indischen Willkommensritualen die unterschiedlichsten Reden, Volks- und Bollywood-Tänze und eine fernsehreife Yoga-Vorführung.
Auf Deutsch und auf Englisch begrüßten uns zwei Schüler derInternational School und baten die Zuschauer, sich zum Gaitri-Mantra zuerheben. Natürlich kamen auch die Turmair-Schüler, die allesamt in Trachtangetreten sind, dieser Bitte nach. Zwar konnten Sie die Sanskrit-Verse noch nicht mitsingen, dennoch verfehlte der Gesang von mehreren hundert Schülern nicht seine Wirkung. Fünf Mal wurden die Sanskrit-Verse in unterschiedlichenTonhöhen gesungen. Später in der Woche sollten auch die JTGler die Gelegenheit bekommen, den mehrere tausend Jahre alten Text zu lernen.
Die ans Gaitri-Mantra folgende Stille nutzte die neue Vizedirektorin der Lotus Valley International School aus und bat die den Austausch begleitenden Lehrkraft zur zeremoniellen Entzündung der Öllampe. Diese Lampe wird bei jeder größeren Veranstaltung entzündet und ist stets mit Mandalas oder Blumenschmuck verziert. Jeder Gast erhält dabei die Ehre einen Docht zu entzünden.
Die Yoga-Gruppe der Schule führte daraufhin ihre Künste vor.Es wurden Füße hinter dem Kopf verknotet oder zu den Rhythmen indischer Musik in unglaublichen Verrenkungen z. B. die Fußrücken aneinandergelegt.
Es folgten die Reden der Vizedirektorin bzw. der JTG-Lehrkraft Wolfgang Pöschl. Darin wurde den anwesenden Schülern zum einen das vom PASCH-Netzwerk geförderte Projektthema vorgestellt, zum anderen aber auch die Bedeutung der Gast-Familie und des kulturellen Austauschs betont.
Um den Zuschauern außerdem einen kurzen Einblick in die bisher geleistete Projektarbeit zu geben, führten die Straubinger Schüler einen kurzen Film vor, in dem die schönsten Szenen aus dem Deutschlandaufenthalt der indischen Austauschschüler noch einmal zusammengefasst wurden. Eine Tanzsequenz in der alle Austauschteilnehmer zu einer Chapeloise sprangen und tanzten rundete das ganze deutsche Programm ab.
Am Ende der zweistündigen Begrüßungszeremonie wurde den deutschen Schülern von ihren jeweiligen Partnern noch eine Blumengirlandeumgehängt, was jeweils mit tosendem Applaus begleitet wurde.
Ein plötzlicher, scharfer Ausruf „Attention!“ riss alle aus der feierlichen Stimmung. Sämtliche Zuschauer standen sofort im Stillgestanden und sangen voller Inbrunst die Nationalhymne Indiens. Offiziell war danach die Veranstaltung zwar beendet, die Schüler machten aber noch unzählige Fotos mit ihren neuen Freunden.